Schlagwort-Archive: Vera 8

Zeit für das Leistungsprinzip

Alle politischen Beobachter sind sich darüber einig, dass die  SPD-geführten Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auch deshalb abgewählt wurden, weil ihre  Schulpolitik gravierende Mängel aufweist, die den Eltern nicht verborgen bleiben konnten. Ich spreche hier nicht von den Dauerbaustellen „G8 oder G9?“  oder „Inklusion“, die vor allem in NRW negativ zu Buche schlugen, weil sich die grüne Bildungsministerin Sylvia Löhrmann nicht sehr professionell anstellte. Wenn ich von Defiziten spreche, meine ich die grundsätzliche Ausrichtung der Schulpolitik auf das  ewige  SPD-Ziel  „Mehr Gerechtigkeit“. Wenn man dieses Prinzip in der Schule nämlich überstrapaziert, muss es zwangsläufig mit einem anderen Prinzip kollidieren: mit der Leistungsfähigkeit der Schule, also  mit den schulischen Leistungen der Schüler und mit der Qualität der Abschlüsse, die sie erreichen. Weiterlesen

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Eingeordnet unter Der richtige Umgang mit Schülern, Schulformdebatte, Sozialer Aufstieg durch Bildung

Kulturkampf gegen PISA

 Kritik an den von der OECD organisierten PISA-Studie hat es immer schon gegeben. Anfänglich kam sie von den Bildungspolitikern, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollten, weil die Testergebnisse für die Schulen, für die  sie zuständig waren, schlecht ausfielen. Das waren in Deutschland vor allem die von der SPD regierten Bundesländer. Ihnen war es unangenehm, durch die Testergebnisse auf Versäumnisse – vor allem auf abgesenkte Leistungsstandards – hingewiesen zu werden. Die PISA-Ergebnisse waren in dieser Hinsicht eindeutig: Die Länder mit einem gegliederten Schulsystem schnitten erheblich besser ab als die Länder, in denen egalitäre Schulformen überwiegen. Schon 1999 hatte die „Arbeitsgemeinschaft für Bildung“ in der SPD gefordert, auf einen innerdeutschen PISA-Vergleich zu verzichten: „Es ist ohne Test vorherzusagen, dass Länder mit selektiven Schulsystemen, die den Schulstrukturreformen der letzten 30 Jahre widerstanden haben, bessere Schülerleistungen in allen Schulformen haben werden.“ Das Unbehagen der SPD-Kultusminister hatte damals einen Grund: Die Vergleichstests für Mathematik und Naturwissenschaften (TIMSS) für die 7. und 8. Klassen hatten einen Leistungsabstand von anderthalb Schuljahren zwischen den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen  ergeben. Gesamtschulen hatten dabei  deutlich schlechter als Realschulen und weit schlechter als Gymnasien abgeschnitten. Weiterlesen

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Eingeordnet unter Kompetenzen, Leistungsbereitschaft, Unterrichtsqualität

PISA-Test: Lob oder Tadel?

Alle drei Jahre veröffentlicht die OECD die Resultate des weltweit durchgeführten Pisa-Tests. Die Schwerpunkte bei den getesteten Wissensgebieten variieren von Test zu Test. Mal müssen die Schüler ihr Leseverständnis unter Beweis stellen, mal ihre Fähigkeiten in den Naturwissenschaften  oder in Mathematik. Die Politik sieht den Ergebnissen erwartungsvoll entgegen, weil das Ranking des eigenen Landes im Pool der teilnehmenden Länder Anerkennung und Prestige verheißt – oder Enttäuschung und Beschämung. Weiterlesen

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Eingeordnet unter Kompetenzen, Schulformdebatte, Unterrichtsqualität