Alle politischen Beobachter sind sich darüber einig, dass die SPD-geführten Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auch deshalb abgewählt wurden, weil ihre Schulpolitik gravierende Mängel aufweist, die den Eltern nicht verborgen bleiben konnten. Ich spreche hier nicht von den Dauerbaustellen „G8 oder G9?“ oder „Inklusion“, die vor allem in NRW negativ zu Buche schlugen, weil sich die grüne Bildungsministerin Sylvia Löhrmann nicht sehr professionell anstellte. Wenn ich von Defiziten spreche, meine ich die grundsätzliche Ausrichtung der Schulpolitik auf das ewige SPD-Ziel „Mehr Gerechtigkeit“. Wenn man dieses Prinzip in der Schule nämlich überstrapaziert, muss es zwangsläufig mit einem anderen Prinzip kollidieren: mit der Leistungsfähigkeit der Schule, also mit den schulischen Leistungen der Schüler und mit der Qualität der Abschlüsse, die sie erreichen. Weiterlesen
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Schulmisere in Berlin
Koalitionsvereinbarung von Rot-Rot-Grün: eine einzige Enttäuschung
Seit 1996 stellt die SPD in Berlin ununterbrochen den Senator für Schulwesen. In jeder Koalition blieb ihr diese Verantwortung erhalten, weil sie Schule und Bildung als Kernbereich sozialdemokratischer Identität ansah. Keine andere Partei wollte ihr diesen Anspruch streitig machen. Seit der Zeit August Bebels rangiert Bildung im sozialdemokratischen Ideenfundus ganz weit oben. Die SPD wollte den Unterprivilegierten aus der Arbeiterklasse den sozialen Aufstieg ermöglichen: durch Bildung. Viele Spitzenpolitiker in den eigenen Reihen sind diesen Weg selbst gegangen, bezeugen also durch ihre eigene Vita, dass Aufstieg von ganz unten nach oben durch Bildung möglich ist. Weiterlesen