Monatsarchiv: Oktober 2015

Klassenziel nicht erreicht – Wie in der Hauptstadt eine Schulreform missrät

Vor vier Jahren gründete die von der SPD geführte Schulverwaltung zwei neue Schulformen. Haupt- und Realschulen wurden zur Integrierten Sekundarschule zusammengelegt, die Gemeinschaftsschule wurde als Einheitsschule neu gegründet. Zwei Ziele sollten mit dieser Reform erreicht werden. Die ungeliebte Hauptschule, die als Restschule gebrandmarkt war, sollte abgeschafft werden. Die beiden neuen Schulen sollten das sozialpolitische Postulat der Gerechtigkeit – keine Selektion der Schüler mehr nach Begabungen – verwirklichen. Die Sekundarschule besuchen Schüler, die nach der Grundschule den Sprung aufs Gymnasium nicht schaffen. Auf die Gemeinschaftsschule gehen Schüler aller Begabungen, also vom Hauptschüler bis zum Gymnasiasten. Eltern begabter Kinder wählen manchmal aus sozialen Gründen für ihr Kind die Gemeinschaftsschule. Trotz seiner guten Geistesgaben soll es sich nicht von den „normalen“ Kindern separieren.

In der Gründungsphase dieser beiden Schulformen wurden Proteste von Betroffenen (vor allem aus den Realschulen) ignoriert und ihre Bedenken, die neuen Schulformen würden zu einer Verschlechterungen der Leistungen führen, als Schwarzmalerei abgetan. Vertreter des Schulamtes verstiegen sich zu der optimistischen Prognose, die Hauptschüler würden sich, wenn sie erst einmal aus ihren Ghetto-Schulen befreit seien, dem Verhalten und dem Leistungswillen der Realschüler anpassen – zum Nutzen aller. Weiterlesen

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