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„Di Foirwer retete eine oile aus dem Stal“ – Wie unsere Schüler das Schreiben verlernen

Veröffentlicht in   „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Bildungswelten)                                       

06. 04. 2017

Am 4. Mai 2017 werden sich in  400 Berliner Grundschulen 28.000 Schüler der dritten Klassen über ein Aufgabenblatt beugen, das ihnen eine einheitliche Schreibaufgabe abverlangt.  An diesem Tag  findet der  landesweite  Test „VERA 3“ im Fach Deutsch statt. Schüler und Eltern werden der Veröffentlichung der Ergebnisse mit Interesse entgegensehen. Die Berliner Schulverwaltung wird diesen Tag eher mit Bangen erwarten. Die Besorgnis hat gute Gründe. Beim „VERA 3“-Test im Schuljahr  2014/2015 waren die Ergebnisse für die Berliner Grundschüler verheerend. Die Hälfte der Drittklässler erfüllte nicht die Mindestanforderungen an die Rechtschreibung, die die Kultusministerkonferenz (KMK) festgelegt hatte. Sie können, wie es im Kommentar des Instituts für Schulqualität (ISQ) hieß, gerade einmal „lautgetreu“ schreiben. Im Klartext heißt das: Die Schüler bringen Wörter so  zu Papier, wie sie  sie hören, nicht aber,  wie sie korrekt geschrieben werden. Auch in den Folgejahren verbessern sich die  Schreibleistungen der Schüler nicht, wie die schlechten Ergebnisse   beim  Deutsch-Test „VERA 8“  belegen. Weiterlesen

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Fragwürdige Experimente

Wie Bildungspolitiker mit den Lebenschancen unserer Kinder umgehen

 In unserer repräsentativen Demokratie legen wir die Geschicke unseres Landes für vier (in den Ländern fünf) Jahre in die Hand der Parlamente. Die Fraktionen, die die Regierung bilden, haben dann das Recht, die Gesellschaft nach ihren politischen Vorstellungen zu formen. Große Ausschläge nach rechts oder links sind bei einem Machtwechsel nicht zu erwarten. Dazu ist unsere Republik inzwischen zu pragmatisch geworden. Die scharfen ideologischen Kanten, die unsere Parteien noch vor 30 Jahren ausgezeichnet haben, sind abgeschliffen. Fast alle Parteien sind untereinander koalitionsfähig.

Nur in der Pädagogik haben Ideologien noch eine Heimstatt, vor allem in der Schulpolitik. Hier sind Politiker unterwegs, die die Schullandschaft nach streng weltanschaulichen Vorgaben verändern wollen. Rot-grüne Bildungspolitiker treibt dabei eine Agenda um: Sie wollen die Schule nach den Prinzipien der „sozialen Gerechtigkeit“ umgestalten. Dazu muss das dreigliedrige Schulsystem „überwunden“ werden. Das klingt, als handle es sich bei diesem schulische Prinzip um eine ansteckende Krankheit. Weiterlesen

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